Jodmangel: Symptome & Ursachen

Ein Jodmangel beeinträchtigt die Herstellung der Schilddrüsenhormone erheblich und kann sich daher negativ auf Herz, Kreislauf, Nervensystem und Muskulatur auswirken. Hier erfahren Sie mehr über Symptome und Ursachen eines Jodmangels, sowie die Bedeutung von Jod für unseren Körper.

 

Wirkung: Warum ist Jod wichtig?

Jod gehört zu den Spurenelementen und ist für den menschlichen Körper unentbehrlich. Unser Organismus benötigt Jod in erster Linie für die Produktion der Schilddrüsenhormone. Ein Jodmangel kann die Herstellung dieser massgeblich einschränken und sich daher negativ auf wichtige Körperfunktionen auswirken. Denn die Schilddrüsenhormone steuern zum Beispiel unseren Energieverbrauch und steigern den Grundumsatz. Dies wirkt sich wiederum auf den Sauerstoffverbrauch in den Geweben, die Fettverbrennung und der Verstoffwechselung von Glukose aus. Deswegen können zum Beispiel ein Jodmangel und die damit einhergehende Schilddrüsenunterfunktion ein Hindernis beim Abnehmen sein. Trotz Diät und dem besten Willen scheitert der Versuch des Gewichtsverlusts oft am verlangsamten Stoffwechsel. Die Fettverbrennung funktioniert nur träge und man fühlt sich schlapp und kraftlos.

Neben Stoffwechselvorgängen sind die Schilddrüsenhormone auch an der optimalen Entwicklung des Kindes im Mutterleib beteiligt. Besonders in der Wachstumsphase im Kindes- und Jugendalter ist Jod ausschlaggebend für die körperliche und geistige Entwicklung. Die Schilddrüsentätigkeit, welche vom Spurenelement abhängig ist, beeinflusst zudem das seelische Wohlbefinden und spielt eine wesentliche Rolle in der Fruchtbarkeit von Mann und Frau.

Ebenfalls spielen die Schilddrüsenhormone bei der Regulation des Herz-Kreislauf-Systems und des Blutdrucks eine entscheidende Rolle. Ausserdem ist das Spurenelement Jod für ein gesundes Calcium-Phosphat Verhältnis mitverantwortlich und dadurch für die Knochenbildung essentiell.

 

Symptome eines Jodmangels

Jod kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden und muss daher über die Nahrung zugeführt werden. Geschieht dies nicht versucht der Körper den Mangel zunächst durch die Vergrösserung und Vermehrung von Schilddrüsenzellen auszugleichen.

Bei einem anhaltenden Jodmangel wächst die Schilddrüse so sehr, dass die Schilddrüsenvergrösserung von aussen sichtbar ist und als Kropf oder Struma bezeichnet wird. Der Kropf ist aber nicht nur von aussen sichtbar, sondern kann bei anhaltendem Wachstum zu Schluckbeschwerden und Atemproblemen führen. Wird dieser Vergrösserung nicht entgegengewirkt und der Kropf bleibt länger bestehen, beginnt sich das Schilddrüsengewebe zu verändern. Es kommt zu einer Knotenbildung. Beim sogenannten kalten Knoten stoppen die Zellen die Hormonproduktion. Beim heissen oder auch autonomen Knoten sammeln sich weiterhin aktive Schilddrüsenzellen. Allerdings unabhängig vom tatsächlichen Hormonbedarf, daher kann der autonome Knoten Ursache einer Schilddrüsenüberfunktion sein.

Symptome einer Überproduktion der Schilddrüsenhormone sind beispielsweise:

  • Gewichtsverlust
  • Ruhelosigkeit
  • beschleunigter Puls
  • Durchfall
  • vermehrtes Schwitzen

Von einer Unterfunktion spricht man hingehen, wenn trotz Schilddrüsenvergrösserung nicht genügend Hormone produziert werden. Eine Unterfunktion kann die körperliche und geistige Gesundheit beinträchtigen.

Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion sind:

  • eine erhöhte Infektanfälligkeit
  • Veränderungen von Haut und Haaren
  • Darmträgheit

Eine ausreichende Jodversorgung ist besonderes für Kinder, Jugendliche und Schwangere unerlässlich. Denn ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann bei Neugeborenen und Kleinkindern die Entwicklung des Gehirn und Skelettsystem sowie das Wachstum beeinträchtigen. Bei Jugendlichen kann ein Mangel von Schilddrüsenhormonen zu einer Störung der Hirnentwicklung und einer Strukturveränderung der Schilddrüse führen.

Bei Schwangeren besteht die Gefahr, dass der Mangel an Schilddrüsenhormonen beziehungsweise die Jod Unterversorgung die Entwicklung des heranwachsenden Fötus negativ beeinträchtigt. Beim Erwachsenen kann ein Jodmangel die geistige Leistungsfähigkeit, Kreislaufregulation und Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Auch Stoffwechsel und Fettverbrennung können von einem Jodmangel beeinträchtigt werden.

 

Ursachen eines Jodmangels

Jod kann nicht vom Körper produziert werden und muss deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Ursache eines Jodmangels kann daher eine jodarme Ernährung sein. Um einem Jodmangel nachhaltig vorzubeugen sollten jodhaltige Lebensmittel zu sich genommen werden. Auch ein erhöhter Bedarf kann Ursache eines Jodmangels sein. Abhängig von Alter, Wachstum, Entwicklung, Kalorienumsatz oder besonderen Stoffwechselanforderungen wie bei einer Schwangerschaft und in der Stillzeit kann der Körper einen unterschiedlich hohen Bedarf an Jod haben. Neben einer Unterversorgung kann auch eine Jodverwertungsstörung zu einem Mangel führen.

 Tagesbedarf Jod

Tagesbedarf Jod: Wie decke ich meinen Tagesbedarf richtig ab?

Einen erhöhten Tagesbedarf haben unter anderem Raucher und Menschen, die häufig Lebensmittel wie Hirse, Mais, Kohl oder Rettich zu sich nehmen. Besondere Stoffwechselanforderungen führen ebenfalls zu einem höheren Bedarf. Zum Beispiel haben Schwangere einen erhöhten Tagesbedarf von 230 Mikrogramm, während bei Stillenden sogar eine Dosis von 260 Mikrogramm täglich empfohlen wird.

Der durchschnittliche Bedarf von Jugendlichen und Erwachsenen im Alter von 15 bis 51 Jahren liegt bei 200 Mikrogramm pro Tag.

Der Tagesbedarf verringert sich ab einem Alter von 51 Jahren und liegt dann bei 180 Mikrogramm. Um einen Jodmangel zu vermeiden, bieten sich jodreiche Lebensmittel wie Schellfisch, Seelachs oder Garnelen an.

So viel Jod liefern Ihnen diese Lebensmittel:

Lebensmittel, die Ihren Jod Tagesverbrauch decken

 

Damit Sie den täglichen Jodbedarf abdecken, müssten Sie also entweder täglich 100 Gramm Seefisch oder mindestens 1 Kilo Eier verzehren. Neben einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung empfehlen sich auch jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel.

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