Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Nächtliche Wadenkrämpfe, ziehende Schmerzen in den Beinen, Schwere- und Spannungsgefühl sind typisch für Venenerkrankungen. Wie gut, dass auch für dieses Leiden ein „Kraut“ gewachsen ist. Die Rosskastanie ist seit Jahrhunderten eine wichtige Arzneipflanze und gilt als wahrer „Venenfreund“.
Herkunft
Die Rosskastanie ist in Mittel- und West-Europa beheimatet und gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse.
Verwendete Pflanzenteile
Im Frühjahr ist der Baum unverkennbar durch seine weisse oder rote Blütenpracht. Aus den Samen wird der kostbare Extrakt gewonnen der für Medikamente oder Salben zum Einsatz kommt. Die Blätter werden zur Teezubereitung verwendet. Obwohl in der Rosskastanie viele Flavonoide, Cumarine, Nährstoffe und Gerbstoffe enthalten sind, gilt Escin als der mit Abstand relevanteste Inhaltsstoff. So belegen verschiedene In-vivo-Studien die Wirksamkeit von Escin bei der Behandlung von chronischer Venenschwäche.
Verwendung und Wirkung Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Der Rosskastanien-Extrakt hat sich zur Behandlung von Beinvenen-Erkrankungen einen Namen gemacht. Als Hauptwirkstoff des Extrakts gilt das Escin. Es schützt das wenig geschädigte und noch gesunde Gewebe vor Ödemen. Der Wirkstoff hat die bemerkenswerte Fähigkeit, die Gefässwände abzudichten. So wird sowohl die Fliessfähigkeit des Blutes als auch der Rückstrom von Gewebewasser in den Venen verbessert und Wasseransammlungen vorgebeugt. Der Druck in den Gefässen wird reguliert, die Venen gestärkt und der venöse Kreislauf angeregt. Sogar leichte Entzündungsprozesse, die häufig mit Ödemen oder Krampfadern verbunden sind, werden gelindert.
Escin stärkt die Gefässwände, verringert die Durchlässigkeit der Kapillaren, wirkt entzündungshemmend, beruhigt die Haut und reguliert die Durchblutung auf sanfte Weise. Diese vielseitigen Eigenschaften machen Escin auch zu einem bewährten Wirkstoff bei Couperose – jener Gefässerweiterung, die sich in Form von roten Äderchen an Gesicht, Hals und Dekolleté zeigt. Couperose ist dabei nicht nur ein kosmetisches Anliegen, sondern kann langfristig auch die Versorgung und Struktur der betroffenen Hautpartien beeinträchtigen.
Kein Wunder, dass die Rosskastanie mit seiner venenstarken Wirkung zu den wichtigsten Heilpflanzen zählt und verdient zur „Arzneipflanze des Jahre 2008“ gekürt wurde.
Medizinisch wird der Extrakt bei Beinschwellungen, Schweregefühl oder Schmerzen in den Beinen und chronischer Veneninsuffizienz eingesetzt und in Tablettenform verabreicht. Therapiebegleitend unterstützen Rosskastanien-Salben und Emulsionen die Wirkung von aussen. Ohne Druck werden sie vom Fuss in Richtung Oberschenkel einmassiert. So sind müde Beine schnell wieder fit!
In der Naturheilkunde findet man noch zahlreiche weitere Anwendungsformen. Die frischen oder getrockneten Blätter (Hippocastani folium) dienen der Teezubereitung und werden gegen eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Ob gegen krampfartige Regelblutungen, zur Aufrechterhaltung der normalen Durchblutung, bei Rheuma, Adernverkalkung und sogar als schleimlösendes Mittel bei festsitzendem Husten erweist die Rosskastanie seine Wirkung.
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